Sie sind raffiniert, rücksichtslos und dreist: Trickbetrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen, und sie treiben ihr kriminelles Unwesen auch in Ennepetal. Das zeigte sich beim Informationsabend der AG 60 plus im SPD-Infotreff in der Voerder Straße 61.

Die Gäste berichteten von eigenen Erfahrungen mit Betrugsversuchen am Telefon und im Internet, auch der sogenannte Enkeltrick mit seinen vielfältigen Varianten kam zur Sprache.

Der Erfahrungsaustausch ist ein erster wichtiger Schritt zur Vorbeugung, denn oft schweigen die Opfer aus Scham. Kriminalhauptkommissarin Bettina Frauenstein, die im Ennepe-Ruhr-Kreis für Kriminalprävention und Opferschutz zuständig ist, vermittelte die klare Botschaft: Informieren Sie in jedem Fall die Polizei.

Die Referentin zeigte den Film „Ausgetrickst? Nicht mit uns“, in dem Kölner Senioren über die kriminellen Machenschaften aufklären, die besonders ältere Menschen ins Visier nehmen. Sie suchen im Telefonbuch nach typischen Vornamen der älteren Generation, sie geben sich als alte Bekannte, Polizisten, Beamte, Bankangestellte oder Handwerker aus. In der Corona-Pandemie versuchten sie auch, sich als Vertreter vom Gesundheitsamt Zutritt zu den Wohnungen zu verschaffen. Und immer geht es darum, an Bargeld, Schmuck und andere Wertsachen zu gelangen.

Viele verschiedene Faktoren machen gerade ältere Menschen zu Opfern. Seien es Einsamkeit, Obrigkeitsgläubigkeit oder Hilfsbereitschaft: Mit ihren Methoden nutzen die Kriminellen die Lebensumstände aus, versetzen ihre Opfer in Angst und Schrecken, gaukeln ihnen Notlagen vor und schaffen Zeitdruck, um ihnen keine Gelegenheit zur Kontaktaufnahme mit Vertrauenspersonen zu geben. Bettina Frauenstein betonte, dass an der Haustür und am Telefon, im Internet und auch unterwegs Wachsamkeit angeraten sei. Sie überreichte den Gästen informative Broschüren, die von der Polizei für mehr Sicherheit im Alltag angeboten werden und bei der Kriminalhauptkommissarin unter Telefon (02336) 819981 oder im Internet unter www.polizei-beratung.de erhältlich sind.

„Das waren wichtige Informationen in der heutigen Zeit“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der AG 60 plus, Günter Koretz, zum Abschluss der angeregten Diskussion. Er dankte der Referentin und den Gästen für die informativen Beiträge. „Wir hoffen, dass Aufklärung mehr Sicherheit schafft.“

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