Wichtige Themen des Abends waren insbesondere die „Finanzierung der warmen Mahlzeiten“ für Kinder in Ganztagsschulen und die „Hausaufgabenhilfe für Kinder in Grundschulen“.

Als privater Verein übernimmt der Kinderschutzbund allerhand staatliche Aufgaben. So ist das wohl den Wenigsten klar.

Daher zeigte die SPD sich dankbar für die Informationen. Aus Sicht der SPD muss dringend eine Unterstützung seitens der Stadt Ennepetal gegeben werden. Das soll durch Anträge eingefordert werden.

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„Der Wille des NRW-Schulministeriums, dass kein Kind ohne warme Mahlzeit die Ganztagsschule besucht, ist in Ennepetal, ohne Hilfe des Kinderschutzbundes, nicht erfüllt“, stieg die zweite Vorsitzende der Kinderlobby, Petra Backhoff, in den Abend ein.

Zwar „Refinanziert“ die Stadt Ennepetal ihre Ausgaben für Mittagessen beim Land NRW (für das laufende Schuljahr bekommt die Kommune 10 800 Euro), laut DKSB bleiben aber trotzdem noch zahlreiche Kinder auf der Strecke, die nicht von der Stadt unterstützt werden.

So subventioniert die Stadt die Essen der Kinder aus „Hartz IV“ Familien, so dass diese lediglich den Betrag von 1 € pro Mahlzeit aufbringen müssen. Kinder aus Familien mit Asylbewerber Status bekommen die komplette Mahlzeit finanziert. „Beispielsweise Kinder aus Familien, in denen der Vater zu wenig Geld verdient, um das Essen bezahlten zu können oder Mütter alleinerziehend sind, gehen buchstäblich leer aus“, so Backhoff.

Derzeit hat der DKSB eine unbürokratische Lösung mit allen Ennepetaler Grundschulen getroffen, die besagt, dass die Schulen zunächst für jedes Kind ein Essen bestellen. Unbezahlte Essen übernimmt der Schutzbund, wobei die Abwägung der Notwendigkeit ausschließlich bei den Schulen liegt. „Seit Februar 2007 praktizieren wir diese Unterstützung. Die eingehenden Rechnungen der Schulen werden von Monat zu Monat mehr“, so die Vize-Vorsitzende.

Der Kinderschutzbund, der sich ausschließlich aus Spenden finanziert, will nun das Gespräch mit der Stadt suchen. „Warum kann die Stadt nicht einen Teil ihrer „Refinanzierung“ dem Kinderschutzbund zur Verfügung stellen?“, überlegt Backhoff. Demgegenüber geht die Vorsitzende des Vereins, Kirsten Hülsmann, noch einen Schritt weiter: „In einer Stadt wie Ennepetal sollte es selbstverständlich sein, dass jedes Kind eine warme Mittagsmahlzeit bezahlt bekommt, unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern“.

Hausaufgabenhilfe

Auch zum Thema „Hausaufgabenhilfe für Grundschüler“ hatte die Kinderlobby Neues zu berichten. Mit dem Start an den Schulen Rüggeberg und Büttenberg findet die Hilfe nun direkt vor Ort statt. „Wir schließen unsere Unterstützung direkt an den Unterricht an, sodass die Kinder nicht extra noch einmal in die Schulen kommen müssen“, so Backhoff. Außerdem profitieren die Schüler von einer unmittelbaren Abstimmung der Hausaufgabenhilfen und den Lehrern. „Trotz Ganztagsgrundschulen gibt es zunehmend Kinder, die keine Hausaufgaben erledigen, die Gründe hierfür sind vielfältig“, so Kirsten Hülsmann.

Die bisherige Lösung des DKSBs, die Hilfe im Bärti anzubieten, deckt, alleine aufgrund der räumlichen Distanz zu den Wohnorten der Schülern, den Bedarf bei weitem nicht ab, verdeutlichte der Schutzbund. „Diese Hilfeleistung kostet und momentan über 500 € pro Monat – mit steigender Tendenz“, berichtete die Vorsitzende. Derzeit haben alle Ennepetaler Grundschulen einen Fragebogen des DKSBs erhalten, mit dem sie die benötigte Unterstützung aufzeigen sollen. Neben der Finanzierung durch Spenden ist auch an die Hinzunahme von ehrenamtlichen Helfern, sowie an die Akquirierung von „Patenschaften“ aus der Wirtschaft gedacht.

Weitere Aktionen

Mit aktuellen Vortragsreihen, Elternkursen, Babysitter-Ausbildungen, der Aktion „Fluchtpunkte“ und den Kindernestern rundet die Kinderlobby ihr Angebot „Rund ums Kind“ ab. Nach den ausführlichen Berichten des DKSB stellte Johannes Ohlemüller fest: „Mit anderen Worten übernehmen sie als privater Verein staatliche Aufgaben“. „Ja, so ist es“, bestätigten die ehrenamtlichen Helfer.

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